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2024-04-18 18:07
   

Die Idioten von der Feuerwehr ...

Stellen Sie sich bitte einmal vor, daß Sie an einer Hauptverkehrsstraße wohnen. Nachts um drei Uhr fährt - mit Tatü Tata und Radau - die
Feuerwehr,  das Rote Kreuz, oder eine der anderen Hilfsorganisationen mit ihren freiwilligen und somit
"unbezahlbaren" Helfern an Ihrem Haus vorbei.

Sie werden sofort wach und denken eventuell...
... "Hoffentlich kommen die noch rechtzeitig?"
oder
..."Na ja, nach §35 StVO muß der Fahrer ja mit Blaulicht und Martinshorn fahren"
oder (am wahrscheinlichsten)
..."Müssen diese Idioten wieder so einen Krach machen?"
Aber haben Sie auch schon einmal daran gedacht, daß diese Idioten vor drei Minuten noch genauso friedlich in ihrem Bett schlummerten
wie Sie?
-dass diese Idioten auch um sechs Uhr früh wieder raus müssen, wie Sie?
-dass diese Idioten, wenn sie nach zwei oder drei Stunden wieder ins Bett fallen sowieso nicht mehr schlafen können, weil man halt nicht
so gut schläft, wenn man gerade einen Menschen aus einem brennenden Haus oder verunfallten Fahrzeug gerettet hat?

Aber wahrscheinlich werden Sie gar nicht wach, weil unsere Fahrer aus Rücksicht auf Sie trotz § 35 StVO das Martinshorn auslassen,
oder weil Sie nicht an einer Hauptverkehrsstraße wohnen.
Dann haben Sie eben Glück und brauchen sich nicht über die "Idioten" von der Feuerwehr, dem Rettungsdienst, oder von den anderen
Hilfsorgansiationen aufregen.
... außerdem denken die inzwischen schon selbst:

"Warum mache ich IDIOT das eigentlich???"

 

Ich wünschte, du könntest ...

Im Florian Hessen (Ausgabe 1/1999) war ein Gedicht von einem unbekannten Autor, das sich mit der Arbeit der Feuerwehr befaßt. Es wurde
aus dem Englischen übersetzt und wurde an die deutschen Verhältnisse angepaßt.
Den Originaltext findest Du unter "www.FireFighting.net -> 451° Fahrenheit(Poems) -> 'I wish you could...' ".

Ich wünschte, du könntest...

"Ich wünschte, du könntest den Kummer des Geschäftsmannes sehen, als sein Lebenswerk in Flammen aufging oder die Familie, die nach
Hause kam, nur um ihr Haus und ihre Habseligkeiten beschädigt oder sogar zerstört vorzufinden.

Ich wünschte, du könntest fühlen, wie es ist, ein brennendes Schlafzimmer nach eingeschlossenen Kindern abzusuchen; die Flammen
schlagen über deinen Kopf hinweg, während des Kriechens schmerzen deine Handflächen und Knie, der Fußboden gibt unter deinem
Gewichtnach, wenn die Küche unter dir zu brennen anfängt.

Ich wünschte du könntest die Furcht in den Augen einer Ehefrau um 3 Uhr morgens sehen, wenn ich ihrem 40 Jahre altem Ehemann den
Puls fühle und keinen finde, ich beginne mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, hoffe wider besseres Wissen ihn zurückzuholen, aber ich
weiß,dass es zu spät ist. Aber seiner Frau und seiner Familie muss ich das Gefühl geben, dass alles Mögliche getan wurde.

Ich wünschte, du könntest den unvergleichlichen Geruch von brennenden Isolierungen, den Geschmack von Ruß auf deinen Schleimhäuten,
das Gefühl der intensiven Hitze, die durch deine Ausrüstung dringt, das Geräusch der lodernden Flammen und die Beklemmung absolut
nichts durch diesen dichten Rauch zu sehen, nachempfinden - „Sensationen, an die ich mich zu sehr gewöhnt habe, mit denen ich zu
sehr vertrautgeworden bin.“

Ich wünschte, du könntest verstehen, wie es ist, am Morgen zur Schule oder zur Arbeit zu gehen, nachdem du den Großteil der Nacht,
heiß und wieder nass durchgeschwitzt, bei einem Großfeuer verbracht hast.

Ich wünschte, du könntest meine Gedanken lesen, wenn ich zu einem entstehenden Feuer gerufen werde, „Ist es ein falscher Alarm
oder ein fortgeschrittenes, atmendes Feuer? Wie ist das Gebäude konstruiert? Welche Gefahren erwarten mich?
Sind Menschen eingeschlossen?“

Ich wünschte, du könntest in der Notaufnahme dabei sein, wenn der Arzt das hübsche 5 Jahre alte Mädchen für tot erklärt, nachdem ich es
zuvor 25 Minuten lang versucht habe am Leben zu halten; sie wird nie zu ihrem ersten Date gehen können oder jemals wieder die Worte
„Ich liebe dich, Mama“ sagen können.

Ich wünschte du könntest die Frustration im Führerhaus des Löschfahrzeuges fühlen, der Maschinist drückt seinen Fuß fest auf die
Bremse, mein Daumen drückt wieder und wieder den Schalter des Presslufthorns, wenn du dir vergeblich versuchst Vorfahrt an einer
vorfahrtberechtigten Kreuzung zu verschaffen oder im dichten Verkehrsstau. Wenn du uns brauchst, wann auch immer es ist, deine
ersten Worte nach unserem Eintreffen werden sein: „Es hat fast eine Ewigkeit gedauert bis ihr hier wart!“

Ich wünschte, du könntest meine Gedanken lesen, wenn ich helfe, eine junge Frau aus den zertrümmerten Resten ihres Wagens zu
ziehen, „Was wäre, wenn es meine Schwester, meine Freundin oder eine Bekannte ist? Wie werden ihre Eltern reagieren, wenn vor
ihrer Tür ein Poliziststeht, der seine Mütze in den Händen hält?“

Ich wünschte, du könntest wissen, wies es sich anfühlt nach Hause zu kommen, meine Eltern und Familie zu begrüßen, aber nicht
das Herz zu haben ihnen zu erzählen, dass ich beinahe von meinem letzten Einsatz nicht zurückgekommen wäre.

Ich wünschte, du könntest die physische, emotionale und mentale Belastung von stehengelassenem Essen, verlorenem Schlaf
und verpasster Freizeit vorstellen, zusammen mit all den Tragödien, die meine Augen gesehen haben.

Ich wünschte du könntest die Kameradschaft und die Befriedigung, Leben gerettet oder jemandes Eigentum geschützt zu haben,
erfahren, da zu sein zur richtigen Zeit am richtigen Ort, in der Gefahr oder aus der Hektik und dem Chaos heraus Ordnung zu schaffen.

Ich wünschte, du könntest verstehen, wie es ist, einen kleinen Jungen auf deinem Arm zu tragen, der fragt, „Ist meine Mama O.K.?“,
und es istdir unmöglich, ihm in die Augen zu schauen, ohne dass dir die Tränen in die Augen steigen und weißt nicht,
was du sagen sollst. Oder wiees ist, einen alten Freund zurückzuhalten, der mit ansehen muss, wie sein bester Kumpel in den
Rettungswagen getragen wird, und du weißt genau, daß er nicht angeschnallt war.

Solange du dieses Leben nicht durchgemacht hast, wirst du niemals wirklich verstehen oder einschätzen können, wer ich bin, was wir
sind oder was unsere Arbeit wirklich bedeutet."

   
© by R.Schommer
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